Seitdem das Publikum Danny Boyles bahnbrechende postapokalyptische Vision in 28 Days Later erstmals erlebte, sind zwar nur 23 Jahre vergangen, doch die lang erwartete Fortsetzung 28 Years Later könnte nicht schnell genug kommen. Wer zählt schon, wenn Boyle und Autor Alex Garland den Zeitrahmen um etwa fünf Jahre verschoben haben, um diesen lang ersehnten Nachfolger zu liefern?
Eine visuell beeindruckende Weiterentwicklung
Der kommende Film 28 Years Later bewahrt den unverwechselbaren, oft brutalen visuellen Ansatz bei, der seinen Vorgänger so revolutionär machte – diese Mischung aus sprintenden "Infizierten" und der Rohheit digitaler Videoaufnahmen, die das Zombie-Kino neu definierte. Doch erste Einblicke verraten eine erweiterte filmische Dimension, die das Material über die bescheidenen Produktionswurzeln des Originals hinaushebt.
Die Vision des Regisseurs
Boyle erklärt ihre kreative Entscheidung für ein Ultrabreitbildformat: "Wir wollten das Unbehagen des ersten Films angesichts der erschreckenden Geschwindigkeit und Beweglichkeit der Infizierten verstärken. Mit diesem erweiterten Bildrahmen können Bedrohungen von überall auftauchen – was eine ständige Spannung erzeugt, während die Zuschauer die Ränder des Bildschirms absuchen."
Von der Idee zur Realität
Im Laufe der Jahre haben Boyle und Garland immer wieder über Fortsetzungsideen nachgedacht, die nie vollständig verwirklicht wurden. Der Durchbruch gelang, als sie sich gegen den vorhersehbaren Ansatz eines "globalen Ausbruchs" entschieden und sich stattdessen auf isolationistische Themen des Brexit-Großbritanniens konzentrierten.
Innovative Filmtechniken
In Treue zum Guerilla-Ästhetik des Originals setzten die Filmemacher unkonventionelle Methoden ein, darunter multiple iPhone-Kamerarigs (bis zu 20 gleichzeitig) und ein ungewöhnlich breites Seitenverhältnis von 2,76:1, das normalerweise großformatigen Epen vorbehalten ist.
"Es gibt eine unvergessliche Sequenz mit unserem 20-Kamera-Rig", verrät Boyle. "Sie erschafft diese verblüffende, immersive Perspektive, die die Zuschauer direkt ins Geschehen wirft, anstatt sie als passive Beobachter zu belassen."
Eine perfekte kreative Partnerschaft
Die Wiedervereinigung von Boyle und Garland verspricht sowohl technische Innovation als auch tiefgründige Charaktermomente. "Alex schreibt diese physisch anspruchsvollen Sequenzen, die neue Herangehensweisen erfordern", bemerkt Boyle. "Aber er balanciert immer Spektakel mit authentischem menschlichem Drama."
Diese Dynamik setzt sich in ihrer Zusammenarbeit mit den Schauspielern fort. "Unser Multi-Kamera-Setup hält sogar erfahrene Darsteller auf Trab", fügt Boyle amüsiert hinzu. "Sie können nicht vorhersagen, von wo wir sie einfangen, was wunderbar spontane Momente erschafft."
Obwohl Boyle konkrete Handlungsdetails unter Verschluss hält, verspricht er, dass 28 Years Later sowohl seinen Vorgänger ehren als auch Erwartungen durchbrechen wird: "Es ist herausfordernd, überraschend und letztendlich etwas, auf das ich ungeheuer stolz bin. Das Publikum wird das nicht kommen sehen."